Über das Gähnen

“Gähnen ist die Urform der Tiefenatmung” sagt Alice Schaarschuch.
Alle Säugetiere gähnen, selbst Vögel, Fische und Reptilien. Warum also ist es in der Ă–ffentlichkeit so verpönt und wird unterdrĂĽckt – nehmen wir die Hand vor den Mund um es zu verbergen?
Gähnen verbessert die Lungenfunktion, hilft Stress abzubauen (beeinflusst z.B. den Spannungszustand der Muskulatur), aktiviert das Nervensystem (Blutgefäße, Drüsen, Schleimhäute) und im MRT wird sichtbar, dass beim Gähnen dieselben Hirnareale aktiv sind wie bei der Selbsteinschätzung oder dem autobiographischen Gedächtnis. Es sind dieselben Neurotransmitter unterwegs, die auch den Appetit und die Emotionen beeinflussen. Es wird vermehrt Serotonin ausgeschüttet, was zu einem Gefühl der Gelassenheit und innerer Ruhe führt, dämpft Aggression, Angst, Kummer-, und Hungergefühle. Auch Dopamin wird beim Gähnen vermehrt ausgeschüttet udn so wird vermutet, dass Gähnen neben Lachen und Weinen das Verarbeiten von schmerzhaften Gefühlen begünstigt.In jeder Atemstunde ist das Gähnen ein willkommener Freund den wir meist schon zu Beginn mit einer Sequenz des Räkelns und Dehnens einladen.
Wenn Sie also heute einen Impuls zum Gähnen verspĂĽren, öffnen Sie Ihren Mund ganz weit – so als wollten Sie eine Orange als Ganzes verschlucken und erleben Sie die ansteckende Wirkung des Gähnens bei Ihrem GegenĂĽber, sofern Sie eines haben. Das funktioniert auch auf ZOOM Meetings! Gönnen Sie sich und Ihrem GegenĂĽber die wohltuende Nachwirkung des Gähnens: Höherere Konzentrationsfähigkeit, EntmĂĽdung und körperlich/seelisches Wohlbefinden.
Eine erfrischende Tiefenatmung, die alle Körperzellen erfrischt und mit Sauerstoff auflädt.

Übrigens: Die Wissenschaft, die das Gähnen erforscht heitßt Chasmologie. Hirnforscher, Psychologen, Mediziner und Biologen versuchen das Geheimnis des Gähnens zu erforschen.

Buchtipp: Peter Cubasch “Gähnen” (2016)

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