NeujahrsgruĂź

von Dieter Mittelsten Scheid

Eine innere Stimme ruft in der Nacht.
Es ist an der Zeit, aufzuwachen, zu schauen und zu lauschen.
Was machen wir Menschen hier auf der Erde?
Sind wir erblindet, kann nichts mehr uns berĂĽhren?

Doch hier im Herzen – tief innen versteckt und Verborgenes bergend –
ein nie verlorenes Licht.
Wir schauen uns um und sind erschĂĽttert.
Mitfühlende Tränen fließen hinaus in die Welt.

Was sollen wir tun mit all dieser Bosheit,
dem, was wir einander antun mit unseren Gräueltaten der Vernichtung?
Was tun mit den verhungernden Kindern im Krieg,
was tun mit den Ruinen unseres zerstörten zu Hause?
Jetzt ist es an der Zeit, aufzuwachen, zu schauen und zu spĂĽren.

Auch das Andere nicht zu vergessen,
das Wunder der unbegreiflichen Sternennacht,
das Glitzern von Schneekristallen in der Sonne.
Zu lauschen, wie das Wasser im Untergrund strömt,
um die Samen des FrĂĽhlings zu erwecken.
Wie kostbar ist unser Leben! Wie kostbar und wie zerbrechlich!

Erinnern wir uns mit wachem Gewahrsam daran,
fĂĽreinander und fĂĽr die Erde zu sorgen,
und der Gewalt der Macht
mit der Leuchtkraft des Lichts entgegen zu treten.
Das Harte und GefĂĽhllose kann schmelzen,
wenn unsere Herzen sich trauen, mitfĂĽhlend zu handeln.

Wir wĂĽnschen uns allen, dass es im Neuen Jahr gelingt,
die positiven Kräfte in uns zu stärken,
ihnen zu vertrauen und uns von ihnen leiten zu lassen.
Wir wĂĽnschen, dass wir uns immer wieder neu
von der Schönheit des Unmittelbaren berühren lassen,
und wach und spĂĽrsam einander begegnen.
Dass wir uns selbst und unseren Nächsten
Hoffnung und Liebe schenken!

Wir wĂĽnschen uns allen ein gesegnetes Neues Jahr!

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