Literatur

Literatur-Tipps

Das achte Leben

September 2018
von Nino Haratischwili (Ullstein Verlag)

Viele Leben werden hier beschrieben und miteinander bis in die Gegenwart verbunden. Ein Teppich an Geschichten, die nicht nur eine sowjetische, sondern auch eine georgische Familiengeschichte des 20ten Jahrhunderts erzählen. Jedes Familienmitglied ist ein Faden des Teppichs, der andere Fäden bindet. Von Generation zu Generation erfährt der Leser etwas über die Geschichte dieser Zeit, von Revolution, Stalinismus bis zum Ende des Kalten Krieges und befindet sich gleichzeitig im dichten Netz der georgischen Familie und ihrer Mitglieder. Privates und Weltgeschichtliches ist hier auf wunderbare Weise spannend erzählt. Sehr lesenswert.

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Das Leben und Sterben der Flugzeuge

August 2018
von Heinrich Steinfest (Piper Verlag)

 

Kann man gleichzeitig ein deutscher Kommisar namens Blind sein und ein Spatz am Pariser Bahnhof? Kann es in Belfast eine geheime Etage geben, die sowohl für den Spatz als auch für den Kommisar lebenswichtig ist, obwohl dieser Wolkenkratzer noch nicht einmal erbaut worden ist?
Wer die Romane von Heinrich Steinfest kennt, weiss, dass er den Leser mitnimmt in eine Gratwanderung von Phantasie und Realität die das Lesen dieses Romans zu einem atemberaubenden Vergnügen macht.

 

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Lost in Fuseta

Juli 2018
von Gil Ribeiro (KiWi Verlag)
Der erste Fall für Leander Lost, der wegen einem Austauschprogramm aus Hamburg an die Algarve vesetzt wird. Am Flughafen nehmen ihn Sup-Inspektorin Rosado und ihr Kollege Esteves in Empfang. Eine Teambildung besonderer Art beginnt, als die beiden erkennen, dass der Kollege Lost nicht nur merkwürdig gekleidet ist, sondern sich auch sehr merkwürdig verhält. Erst langsam kommen sie dem Mörder eines Privatermittlers als auch der Tatsache auf die Spur, dass die Merkwürdigkeiten des Kollegen Lost dem Asperger-Syndrom geschuldet sind. Mit genauem Gespür für Spannung, mit viel Humor und Sinn für psychologische Details ist dieses Buch genau das richtige für den Urlaub.

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Hier treffen sich fünf Flüsse

April 2018
von Barney Norris (Dumont Verlag)

Südwestlich von London, in Salisbury kreuzen sich fünf Flüsse. Bei einem Autounfall kollidieren fünf Schicksale miteinander. Von diesen fünf Personen erzählt dieses Buch: eine Floristin, ein Schuljunge, ein verwitweter Farmer, die Frau eines Offiziers im Afghanistaneinsatz und ein Nachtwächter. Sie alle sind einsam und suchend und müssen sich im Angesicht dieses Unfalls ihren ganz persönlichen Kathastrophen stellen. Ein berührendes Buch das lange nachwirkt.

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Madame Hemingway

März 2018
von Paula McLain (atb Verlag)

Hadley Richardson ist 1920 achtunzwanzig Jahre alt als sie Ernest Hemingway trifft. Sie ist von dessen gutem Aussehen, seiner Wortgewandtheit, aber auch von seiner Gefühlstiefe sofort eingenommen. Nach einer turbulenten Zeit des gegenseitigen Umwerbens heiraten die beiden und gehen nach Paris, wo sie Teil einer schillernden Gruppe Amerikaner werden, unter ihnen Getrude Stein, Ezra Pound, F. Scott und Zelda Fizgerald. Das Paris dieser Zeit ist schillernd und glamourös, aber die Menschen auch noch traumatisiert vom 1. Weltkrieg. Die traditionellen Vorstellungen von Familie und Treue werden hinterfragt. Eine tief berührende Lebens-, und Liebesgeschichte, die sich zu lesen lohnt.

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Warten auf Bojangles

Februar 2018
von Oliver Bourdeaut (Piper Verlag)
Ein Ausnahmebuch!
Georges liebt seine Frau, die er nie länger als zwei Tage beim gleichen Namen nennt, hingebungsvoll. Sie tanzen zu „Mr. Bojangles“ dem einzigen Lied, das auf ihrem Plattenspieler laufen darf und trinken dazu Cocktails. Mit ihrem Sohn machen sie Urlaub in ihrem Wolkenschloss in Spanien. Es ist ein Leben voller Überraschungen und ungewöhnlichen Einfällen, bis Georges seine Frau eines Tages völlig verwirrt auf einer Krankenliege vor dem Haus vorfindet: Sie hat „aus Versehen“ das Haus angezündet. Jetzt finden Ärzte neue Worte für die „Verrücktheiten“ der Frau und empfehlen eine Therapie. doch das würde bedeuten, dass Georges und der gemeinsame Sohn alles verlieren. Ein Buch, traurig und schön und tief berührend. Ein Muss!

 

 

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Körperpsychotherapie

Januar 2018

von Ulfried Geuter (Springer Verlag)

 

 

Es gibt viele verschiedene Ansätze zu Körpertherapien. In diesem Buch finden sich in verständlicher Sprache wissenschaftliche Theorien zu Themen wie Embodied Mind, Körpererleben, Gedächtnis, Emotionen und kindlicher Entwicklung und wie der Körper in die psychotherapeutische Verfahren einbezogen werden kann.

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Seide

Dezember 2017

von Alessandro Baricco (Hofmann & Campe Verlag)

 

 

In diesem Buch (1996), geht es um eine unerfüllbare und unvergängliche Liebe. Es geht um zwei Menschen, die – ohne je ein Wort miteinander zu wechseln – einander begehren. Es ist ein sinnlicher Roman der voller Poesie, leicht wie ein Seidentuch geschrieben ist. Gerade habe ich mich zum zweiten Mal davon berühren lassen. Es ist ein Buch, das man wie ein Gedicht öfters lesen kann und immer wieder neu und anders davon berührt wird.

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Der Geruch des Paradieses

November 2017

von Elif Shafak (Kein& Aber Verlag)
Ein wunderbarer, tiefer und spannender Roman über die weibliche Selbstbestimmung und das Verhältnis von Orient udn Okzident.

Peri wächst in Istanbul auf als drittes Kind und Nesthäckchen ihrer tief religiösen Mutter und eines intellektuellen Vaters, der den Islam nicht so wichtig nimmt. Der ältere Bruder verhaftet und im türkischen Gefängnis gefoltert – der jüngere Bruder regimetreu versucht Peri in der Familie den Spagat zwischen den unterschiedlichen Ansichten zu leben.
Dank ihrer guten Noten und der Hilfe ihres Vaters gelingt es ihr, in Oxford einen Studienplatz zu bekommen. Dort trifft sie auf den charismatischen Professor Azur und sein Seminar zum Gottesbegriff.

Elif Shafak gelingt es aufzuzeigen, wie Schattierungen des Glaubens und die unterschiedlichen Wertesysteme sich auch im Inneren des Menschen auswirken.

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Die Erfindung der Flügel

Oktober 2017

von Sue Monk Kidd (btb Verlag)

 

Zu ihrem 11. Geburtstag bekommt Sarah, die wohlbehütete Tochter eines reichen Gutsbesitzers die zehnjährige Hetty „Handful“ als Dienstmädchen geschenkt. Dass Sarah ihr das Lesen beibringt hätten die Eltern nicht erwartet und auch nicht, wie sich diese beiden jungen Frauen einen Weg suchen durch die Zwänge ihrer Zeit.

Es ist ein wunderbarer Roman, für den man sich am besten ein Wochenende Zeit nimmt, denn dieses Buch legt man nicht mehr aus den Händen.

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Das böse Mädchen

September 2017
von Mario Vargas Llosa (Suhrkamp Verlag) -> Special for Irmi 🙂

Immer wieder wickelt sie in um den Finger und weist ihn zugleich schroff zurück. Schon als Pupertierende verdreht Lilly dem jungen Ricardo im LIma der 50er Jahre den Kopf. Regelmäßig kreuzen sich ihre Wege: in Paris, in London, in Madrid und Tokio. Mal als Guerrillera, mal als Heiratsschwindlerin mit falschen Pass. Immer wieder wirbelt sie sein Leben durcheinander. Auf rätselhafte Weise sind sie wohl füreinander bestimmt – oder kann nur er nicht von ihr lassen … von diesem bösen Mädchen?
Ein Buch, das den Literaturnobelpreis 2010 erhalten hat. Wenn man beginnt, sollte man sich ein Wochenende Zeit nehmen … denn man kann es kaum mehr aus der Hand legen.

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Löwen wecken

August 2017
von Ayelet Gundar-Goshen (Kein & Aber Verlag)
Mitten in der Nacht überfährt der Neurochirurg Etan Grien einen illegalen Einwanderer. Als er erkennt, dass der Mann in jedem Fall sterben wird, begeht er Fahrerflucht. Doch am nächsten Tag steht die Frau des Opfers vor seiner Haustüre und erpresst ihn.
Dieses ungewöhnliche Buch beschreibt die Geschichte eines ambitonierten Arztes, der dadurch, dass er in einem Moment eine folgenschwere Entscheidung trifft nun einem Weg folgen muss, der sein ganzes Leben umkrempelt. Ein unglaublich spannendes Buch in dem es um Liebe und Hass, um Schuld und Vergebung und um Gut und Böse geht und das aufzeigt, wie zerbrechlich unser geordnetes Leben eigentlich ist.

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In meiner Not rief ich die Eule

August 2017
von Betül Licht (Hoffmann und Campe)

Angang der 60er Jahre müssen Fatma und ihre Geschwister das geliebte Dorf am Schwarzen Meer verlassen, weil ihre Eltern beschließen, nach Deutschland zu gehen. Zuerst müssen sie zur Großmutter nach Istanbul und es wird zwei Jahre dauern, bis die Eltern sie nachholen. Die Eltern haben sich verändert. Die Kulturunterschiede zwischen der Heimat und Deutschland sind groß und vieles ist für Fatma sehr schwer in ihr kleines Leben zu integrieren. Die Erwachsenen sind mit sich selbst beschäftigt.
Es vergehen viele Jahre, bis Fatma über ihre Erlebnisse sprechen kann.
Ein berührendes Buch, ohne Pathos, das zum Nachdenken einlädt.

 

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Die Gierigen

Juli 2017
von Karine Tuil  (Aufbau Verlag)

Drei unzertrennliche Freunde, Nina, Samuel und Samir erträumen sich eine Zukunft, in der sie ihre Ideale verwirklichen wollen. Eine Affaire zwischen Nina und Samir führt zur Zerstörung der Freundschaft und Samir als Staranwalt nach New York. Dort trägt er maßgeschneiderte Anzüge und heiratet die Tochter eines der reichsten Männer vor Ort. Nina und Samuel führen dagegen ein tristes Dasein am Rande der Gesellschaft in Paris. Samuel brennt vor Eifersucht und initiiert ein Treffen in Paris um sich an Samir zu rächen, der in New York als Jude in einer jüdischen Familie lebt, obwohl er als Muslim in Paris aufwuchs.
Am Ende fordert das Schicksal jeden Einzelnen zur Rechenschaft.
Ein großartiger Gesellschaftsroman über die Lügen des Lebens, über Schein und Sein, über Liebe, Verrat und religiöse Verirrungen.

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Feuer im Herzen

Juni 2017
Deepak Chopra (Diogenes Verlag)

Ein alter Mann namens Baba gibt einem Jungen eine Unterweisung, ein viertägiges „Seelentraining“ und bekommt Antworten auf Fragen, die viele Menschen beschäftigen: Habe ich eine Seele? Wie werden Wünsche wahr? Wie kann ich die Welt verändern? Was ist die größte Kraft im Universum?
Eine spirituelle Reise.

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Rositas Haut

Mai 2017
Esther Vilar (dtv Verlag)
Ein Buch, das ich bereits 1995 gelesen und gerade wieder neu entdeckt habe: Können Sie sich vorstellen, dass eine Mücke eine Seele besitzt?
Dass sie sich verlieben kann?
Rosita arbeitet in einer Kühlschrankfabrik und liebt ihren Chef. Im Liebesnest ist eine Mücke die dritte im Bunde, die ebenso Rositas erotischer Ausstrahlung verfällt wie der Kühlschrankfabrikant.
Spannend wie ein Kriminalroman und eines der originellsten und umwerfensten Werke erotischer Literatur, die ich gelesen habe.
Ein Muss für den Sommer und jede/n, die es noch nicht kennt.

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Schloss aus Glas

April 2017
Jeannette Walls (Diana Verlag)
Jeannette Walls ist bereits eine erfolgreiche Journalistin und lebt in einer Luxuswohnung in New York als sie ein Buch über ihre Kindheit schreibt:
Ein Leben ausserhalb gesellschaftlicher Normen und Konventionen. Der Vater ein Träumer und Säufer, die Mutter eine Künstlerin, deren Kunst stets Vorrang vor dem Wohl der Kinder hat. Und doch beschreibt sie sich als glückliches Kind, dem der Vater die Sterne vom Himmel holt und ihr ein Schloss aus Glas verspricht. Was bedeutet es da, mit leerem Bauch ins Bett zu gehen – oder bei Nacht und Nebel den Wohnort zu wechseln.
Beim Lesen dieses Buches wechseln die Gefühle zwischen Grauen und Lachen.

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Das Rosie-Projekt

März 2017
von Graeme Simision (Fischer-Verlag)

Dr. Tillmann, ein Genetiker, findet menschliche Beziehungen meist höchst verwirrend und irrational – würde aber gern die Frau fürs Leben finden. So entwickelt er das Ehefrau-Projekt: mit einem 16seitigen Fragebogen will er auf wissenschaftlich exakte Weise die ideale Frau finden, also keine, die raucht oder trinkt, Veganerin ist oder gar unpünktlich.
Da kommt Rosie: unpünktlich, Barkeeperin, Raucherin die ihr eigenes Projekt verfolgt: sie sucht ihren biologischen Vater. Dafür braucht sie Dons Kenntnisse und ohne recht zu verstehen, wie ihm geschieht, lernt Dr. Tillmann staunend die Welt jenseits beweisbarer Fakten kennen.
Ein witziger, großartiger Roman darüber, wie man mit sich selbst in Einklang kommen kann.

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Judas

Februar 2017
von Amos Oz (Suhrkamp Verlag)
Im Winter 1959 wird der junge Schmuel von seiner Freundin verlassen, seine Eltern müssen Konkurs anmelden und er dadurch sein Studium abbrechen um selbst für seinen Lebensunterhalt zu sorgen. Er findet Arbeit in einem alten Jerusalemer Haus als Gesellschafter eines behinderten, rhetorisch gewandten Mann. Dieser lebt mit seiner schönen Schwiegertochter Atalja Abranbanel zusammen, die fast doppelt so alt ist wie Schmuel und die ihm gleich zu Beginn sagt, dass er diesen Arbeitsplatz verlieren würde, wenn er sich in sie verliebe.
Zunächst scheint es, als würden alle drei ein ruhiges Leben führen. Schmuel beginnt wieder mit seiner Forschungsarbeit über „Judas in der Perspektive der Juden“, die Verkörperung des Verrats und der Niedertracht und entschlüsselt allmählich die Geheimnisse des dunklen und einsamen Hauses und seiner Bewohner.
Dieses Buch wurde 2015 mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet.

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Atembücher

Ich werde oft gefragt, welche Bücher man lesen soll über die Atemarbeit.
Das ist nicht einfach … denn diese Arbeit lebt von der Erfahrung an sich selbst und ist immer geprägt von der Person, die sie anleitet.
Auf dem Buchmarkt finden sich unzählige Bücher über den Atem. In Deutschland gibt es viele Atemschulen, deren Leiter sich in unterschiedlicher Weise dem Thema Atem annehmen und noch mehr Therapeuten, die sie in Kursen und Einzelarbeit anbieten. Wovon  man sich ansprechen lässt hat meist mit der eigenen Prägung und Biographie zu tun.

Meine Arbeit ist sehr geprägt von Herta Richter und Irmela Halstenbach.
Deshalb sind mir diese beiden Frauen auch besonders nah:
„Vom Wesen des Atems“ ist 2006 erschienen im Forum Zeitpunkt, Reichert Verlag
Herta Richter im Gespräch mit Dieter Mittelsten-Scheid
„Atem holen aus der Tiefe“ bei Book on Demand (ISBN: 978-8370 – 4653-3)
von Irmela Halstenbach (gesammelte Texte)
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Allen die sich (auch ganz allgemein) über Theorie und Praxis der Lehre des Atems informieren wollen lege ich das Buch von Erika Kemmann und Katrin Fischer ans Herz. Es ist – wie ich finde – eine sehr gute „Standortbestimmung“ die den Rahmen der Atemarbeit beschreibt – seine Weite als IMG_20170205_0003_NEWauch seine Grenzen. Es ist erschienen 1999 im Verlag Urban & Fischer. 

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